Freitag, 29. April 2022

SV Viktoria Rust - SV Zwentendorf

Rust im Tullnerfeld, Sportplatz
2. Klasse Donau, 250 Zuschauer, 0:3


In Rust steigt heute das Derby gegen Zwentendorf. Es ist nicht nur ein Derby, sondern auch das Duell zwischen dem Tabellenführer und dem unmittelbaren Verfolger. Da ich relativ knapp vor dem Anpfiff den Sportplatz erreiche, muss ich mein Auto in einer größeren Entfernung abstellen. Neben mir parkt ein Zwentendorfer, der beim Anblick meines Kennzeichens meint: "A Waunsinn, heit kumman sogor Möka!" Auch beim Eingang ist der hohe Andrang Thema: "Des is jo wia bei Rapid - Austria!"

Ganz so arg ist es nicht, aber 250 Besucher sind in Rust schon außergewöhnlich. Die Fans der Gastgeber erleben jedoch eine kalte Dusche, Kaspar trifft nämlich bereits in der 5. Minute für die Gäste. Dem nicht genug fangen sich die Gäste 2 Minuten später gleich das nächste Tor ein. Das nennt man wohl einen Fehlstart. 

Mit der Führung im Rücken ist Zwentendorf spielbestimmend, Rust scheint mit der Situation überfordert zu sein, die Gelb-Rote für Briese in der 33. Minute ist das Tüpfelchen auf dem I. Zwentendorfs Krousky möchte offenbar nicht in Überzahl gewinnen - und holt sich in der 40. Minute nach Foulspiel glatt Rot ab.

In der Halbzeit geht es zuerst zum Leopold-Figl-Denkmal. Der 1. Bundeskanzler Österreichs nach dem 2. Weltkrieg wurde nämlich hier in Rust geboren. Im Anschluss hole ich mir vom Grillmeister ein aufgezeichnetes Kotelettsemmel. Während ich dieses genüsslich verzehre treffe ich wieder auf meinen neuen Freund aus Zwentendorf, der mich im Vorbeigehen grinsend fragt: "Und, gfoids da?" Eine Antwort wartet er nicht ab, mit dem Kotelett im Mund wäre mir das ohnehin schwer gefallen.

Mit der Bitte, dass keine weiteren Bierbecher auf Spieler und die Schiedsrichter geworfen werden sollten startet das Spiel in die 2. Halbzeit. In dieser hat Zwentendorf weiterhin alles unter Kontrolle, die endgültige Entscheidung fällt in der 74. Minute, in welcher Török das 3. Tor für die Gäste erzielt. Aus dem Fanblock hört man Hier regiert der SVZ.

Mit diesem überraschend klaren Auswärtssieg verringert sich der Rückstand auf einen Punkt - bei einem Spiel weniger wohlgemerkt. Es schaut nicht schlecht aus mit einem Comeback in der 1. Klasse für den SV Zwentendorf. 































Dienstag, 26. April 2022

SV Winzendorf - SV Weikersdorf

Winzendorf, Sportplatz
2. Klasse Steinfeld, 200 Zuschauer, 2:4


Aufgrund einiger Coronafälle auf Seiten von Weikersdorf musste das Derby und Spitzenspiel zwischen Winzendorf und Weikersdorf vor 3 Wochen verschoben werden. Als Nachtragstermin wurde der heutige Dienstag gewählt. Ich entscheide ich mich, auch vorbeizukommen. Vor dem heutigen Derby liegt Winzendorf einen einzigen Zähler vor Weikersdorf. Es geht um was!

Bei meinem Eintreffen in Weikersdorf schüttet es wie aus Kübeln. Dies sollte sich im Laufe des Abends auch nicht mehr ändern. Das trotz dieser Umstände am tribünenlosen Sportplatz 200 Zuschauer erscheinen ist durchaus beachtlich. Nicht auszudenken, was da bei besseren Bedingungen los gewesen wäre. Beim Eingang meint der Herr vor mir zu seinem im Regen stehenden Begleiter: "Wonnst an Schirm brauchst, koa Problem, i hob eh 4e mit!" Ein Mann, der auf Nummer sicher geht! 

Während der Schiri langsam durch den heftigen Regen zum Spielfeld latscht, meint der Platzsprecher noch: "Hoffentlich hat der Wettergott ein einsehen und es bessert sich im Laufe des Spiels!" Bei den entsprechend schwierigen Bedingungen entwickelt sich ein spannendes, flottes Match, indem die Hausherren ihre 1. Chance zum 1:0 reinhauen. Nach dem Weikersdorfer Ausgleich geht Winzendof abermals in Führung. Aber auch die hält nicht lange. Zumindest konnte sich Winzendorf gleich zweimal über die virtuelle Tabellenführung der 2. Klasse Steinfeld freuen.

Kurz vor der Pause werde ich Zeuge eines interessanten Paar-Gesprächs. Die Dame meint: "So! Mir hom gsogt, zur Hoibzeit gemma!" Es folgt eine zögerliche Antwort. "Jo oba bei 2:2 is des blöd!" Kurze Zeit später marschieren die beiden auch schon zum Ausgang!

Auch ich wähle den gleichen Weg, jedoch biege ich bei der Kantine ab. Dort gibt es heute eine gute Auswahl an Speisen, unter anderem können Hungrige 3 verschiedene Leberkäsarten für ihr Semmerl  wählen. Auch die klassische Knacker ist im Angebot. 

Nach der Pause kämpft ein Weikersdorf-Akteur mit einem kuriosen Problem: "Kannst bitte deinen Schirm wegtun, damit i den Eckboi schiassn konn?" In der 51. Minute gehen die Gäste erstmals in Führung. Winzendorf wirkt gebrochen, das 2:4 folgt in der 83. Minute.

Der Weikersdorf-Anhänger traut dem Frieden noch nicht. Erst in der 93. Minute gibt er folgenden Satz von sich: "Do sollt jetzt nix mehr onbrenna!" 2 Minuten später pfeift der Schiri ab, nun wird der Herr richtig optimistisch: "Jetzt schauts guad aus mit'n Mastatitel!" Die Spieler von Winzendorf feiern am Feld tanzend und plärren abwechselnd "Derbysieger" und "Spitzenreiter" in den verregneten Himmel.