Sonntag, 5. November 2017

ASK Eichkogel - 1. SV Wr. Neudorf

Guntramsdorf, Sportplatz Eichkogel
Gebietsliga Süd/Südost, 120 Zuschauer, 0:1


Meine Herbstsaison ist von Derbys geprägt. Auch der heutige Sonntag fügt sich da nahtlos ein. Der ASK Eichkogel trägt sein Heimspiel gegen Wr. Neudorf erfreulicherweise bereits um 11.00 Uhr aus. Wer das nicht ausnützt, ist selber schuld. Die Sportplätze der beiden Vereine trennen lediglich 3,7 km. In der Tabelle ist die Differenz ungleich größer:12 Punkte liegt der Tabellenletzte, Eichkogel, hinter Wr. Neudorf, die sich am 5. Platz wiederfinden. Punkten ist also angesagt beim ASK.

Man kennt sich - auch unter den Besuchern. Vor dem Anpfiff belausche ich ein pikantes Gespräch: "Servas Pepi, du bist a do? Dei Frau siach i jo scho öfter wia di!" "Asoooo?" "Nana, eh nur beim Dokta und im Gschäft!" Tja, solche Themen können Freundschaften zerstören. Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Während der 1. Halbzeit liegt zäher Hochnebel über Guntramsdorf. Genauso zäh ist die Partie, in der die Gastgeber überraschenderweise die bessere Elf ist. Die Gästekicker fallen besonders durch Schreie nach vermeintlichen Fouls auf. Eine ältere Dame bringt diese Tatsache auf die Palme, ich agiere als Blitzableiter: "Eichane Spüla san a Witz! De schrein jo ununtabrochn! De hättn miassn vor 30-40 Johr spün, wos mit de Eisenstoppel über de Haxn obegfohrn san!" Ihr Gatte mischt sich ebenfalls ein: "Stimmt, domois hob i scho noch 10 Minuten meine Haxn nimma gspiat!"

Mit einem 0:0 gehen die Eichkogler und meine Neudorfer in die Kabinen. Ich besuche die Kantine, in der mir die Lady am Ausschank das Weckerl mit Allem empfiehlt. Gute Wahl, neben Fleisch sind unter anderem Eier, Paprika und Gurken darin enthalten. Außerdem erfahre ich in der Kantine, dass Guntramsdorf drinnen ist, wo Eichkogel drauf steht!

Pünktlich mit Anpfiff zur 2. Hälfte kämpft sich endlich auch die Sonne durch den Nebel. Das scheint vor allem die Neudorfer zu beflügeln, denn die gehen in der 55. Minute in Führung.

Ich lasse mich nun bei den Gästefans nieder, die sich vor allem mit dem Linienrichter beschäftigen. Aufgrund einer Verletzung kommt es bei Wr. Neudorf zu einem Tormanntausch. Da der Ersatzgoalie keinen Schienbeinschützer mit dabei hat, lässt der LiRi diesen nicht ins Spielfeld. Dadurch kommt es fast zu einer 2. Pause. Nach unendlich langen Minuten wird der Wechsel doch vollzogen, die süffisante Meldung eines Neudorf-Anhängers: "No LiRi, schaust jetzt a nu, ob er a Untahosn an hat?"

Wr. Neudorf übersteht auch die letzte Drangphase in der langen Nachspielzeit und entführt damit 3 Punkte aus Guntramsdorf. Während die Heimischen wütend in die Kabinen stapfen, mache ich mich auf den Weg zum nächsten Nachbarschaftsduell.





































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