Tribuswinkel, Sportplatz
1. Klasse Süd, 250 Zuschauer, 1:4
Gleich in der 1. Runde der 1. Klasse Süd sollte in Tribuswinkel das Spiel der Saison über die Bühne gehen, nämlich das Kanalderby gegen Pfaffstätten. Namensgeber ist der Wiener Neustädter Kanal, der die beiden Gemeinden trennt. Die Sportplätze liegen lächerliche 210 Meter Luftlinie auseinander. Dass ich bei so einem Aufeinandertreffen mit dabei bin, ist nicht verwunderlich, dass auch Philipp dieser Platz noch fehlt, ist dann aber doch eine mittelgroße Überraschung. Da wir zeitgleich eintreffen marschieren wir gemeinsam zum Eingangsbereich.
Dort entdecken wir einen Ausdruck mit dem Wort "Wanted!": "Des is jo wie im wilden Westen!" entkommt es mir. Philipp ergänzt: "Dabei sind wir hier eigentlich im Osten!" Dieser Philipp! Nach kurzem Smalltalk mit den Kassendamen stehen wir auch schon am Rasen, wo die 22 Akteure aufgrund mehrerer Ehrungen noch ein wenig ausharren müssen.
Vor 250 Besuchern kann man beiden Mannschaften die Nervosität ankennen, das Spiel plätschert lange vor sich hin. Wir treffen auf den freundlichen und redseligen Zeugwart. Dieser verrät uns unter anderem, "dass das letzte Spiel das er gesehen hat, ein Spiel war, dass er nicht gesehen hat". Nachdem er unsere fragenden Blicke offensichtlich richtig deutet, erklärt er uns, dass Sollenau damals aufgrund der Covid-Situation nicht angereist ist, obwohl er den Platz perfekt vorbereitet hatte.
Während seine Ausführungen gehen die Gastgeber in Führung, die in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit sogar noch ausgebaut wird. Dez Zeugwart jubelt und erklärt nebenbei einer Dame mit wilden Handbewegungen wie man Gelsen erfolgreich verscheucht. Ein Multitalent!
In der 60. Minute besuche ich den Grillmeister, um mir eine Käsekrainer zu organisieren. Kurz nachdem ich diese verputz habe, können endlich auch die Anhänger jenseits des Kanals jubeln. 1:2 in der 75. Minute. Tribuswinkel hat 4 Minuten später die richtige Antwort parat. Nach dem 3:1 meint Philipp: "Sehr gut, wenigstens gibt's ka Elfmeterschießen!" Dieser Philipp (die Zweite). Nachdem der Pfaffstättner Patrick Hardt zu hart in einen Zweikampf geht, fliegt dieser in der 81. Minute mit Rot vom Platz.
Tribuswinkel nützt die numerische Überlegenheit und erzielt ein weiteres Tor. Die Spieler feiern diesen souveränen 4:1 - Erfolg mit "Derbysieger, Derbysieger!". Herzlichen Glückwunsch! Damit ist man zumindest ein halbes Jahr Chef am Kanal.
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