Willendorf, Sportplatz
2. Klasse Wechsel, 90 Zuschauer, 5:4
In Willendorf am Steinfelde wird heute erstmals seit längerer Zeit wieder eine Matinée ausgetragen. Das ist ein guter Grund, nach einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal ein Spiel der 2. Klasse Wechsel zu besuchen. Passend zum Liganamen kommt der heutige Gast aus Kirchberg am Wechsel, die nach 2 Runden - im Gegensatz zum Gastgeber - eine makellose Bilanz aufweisen.
Aufgrund der verschärften Corona-Maßnahmen werden heute Sitzplatzkarten an der Kassa ausgegeben. Die Dame möchte hierfür wissen, ob ich ein Willendorfer oder ein Kirchberger bin. Meine Antwort "Weder, Noch!" verwirrt sie etwas. Danach klärt sie mich auf: "Es gibt heute rote Karten für Willendorf und grüne für Kirchberg!" Ich entscheide mich für grün - und bekomme als Dank gleich 2 Platzkarten! Perfekt, damit kann ich mich sogar in die Sonne legen, falls das Spiel langweilig werden sollte.
Nachdem ich meinen Platz respektive meine Plätze eingenommen habe kann das Spiel auch schon beginnen. Vor 90 Besuchern sind es die Gastgeber, die in der 7. Minute in Führung gehen. Das freut auch die Gruppe von Mädls, die heute mit einem "Dirndl" bekleidet beim Spiel auftauchen und sogar eine Trommel mit dabei haben. Nach rund 15 Minuten verlasse ich meine beiden Plätze, um mit der Umrundung zu starten, die bis zur Halbzeit andauern sollte. Vor allem der Blick auf die Hohe Wand ist hier ein Hingucker.
Während meiner Runde fallen zwei weitere Tore, beide werden von Kirchberg erzielt. Da es sich bei einem Treffer um ein Eigentor handelt, steht es zur Pause doch etwas überraschend 2:1. Mit Sicherheitsabstand stelle ich mich in der Pause an, um mir ein Schnitzelsemmerl zu organisieren. 2 Herren vor mir klagen dabei über diverse Wehwehchen. Als Fazit meint einer: "Mit 40 is ma hoid scho oid!" Danke, die Schnitzelsemmel schmeckt mir trotzdem!
In der 2. Halbzeit sollten die Besucher so richtig auf Ihre Kosten kommen, die Tore fallen fast im Minutentakt. Nach 90 Minuten steht es 5:4. Kirchberg drängt nun Willendorf in den eigenen Strafraum, die Besucher und noch mehr die Besucherinnen sind mit den Nerven am Ende. Eine junge Dame um die 20 schreit "Schiri, jetzt pfeif den Scheiß endlich ob!" Der Schiri tut was ihm das Mädl befielt und beendet die Partie nach rund 94 Minuten. Während die Willendorfer den Sieg mit einer Welle feiern, meint ein Besucher, der neben mir im grünen Bereich sitzt: "Nojo, zumindest homma vü Tore gsehn!"
Langeweile ist in dieser Partie keine aufgekommen, somit hätte mir heute auch ein Sitzplatz gereicht. Nach einer Kulturrunde in Willendorf geht es retour Richtung Heimat, wo ein weiteres Spiel auf mich wartet.
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