2. Klasse Waldviertel Süd, ca. 200 Zuschauer, 1:0
Zum 2. Mal in Folge wurde ein Spiel aufgrund der Anstoßzeit ausgewählt. Da ich die 14 bzw. 15 Uhr heute nicht schaffe, geht die Reise nach Arbesbach, die Ihr Spiel gegen Gutenbrunn erst um 16.30 Uhr anpfeifen. Wie ich im Laufe der Partie erfahren sollte, gilt dieses Match als Derby. Gutenbrunn und Arbesbach trennen 30 km. Für die Waldviertel Süd ist das tatsächlich eine kurze Distanz.
Nachdem die Arbesbacher Ruine im Logo des UFC enthalten ist, ist es naheliegend, dass diese vor dem Spiel besucht wird. Nachdem auch noch ein paar Fotos im Zentrum geschossen wurde, geht es auf den hiesigen Sportplatz, der direkt an die Mittelschule grenzt. Sowohl Arbesbach als auch Absteiger Gutenbrunn sind vorne mit dabei in der Liga.
Offiziell sind es 60 Leute, die beim Derby vorstellig werden. Wie bitte? Die tatsächliche Anzahl dürfte rund 3mal so hoch sein. Die Stimmung ist aufgeheizt, während der 90 Minuten gibt es wiederholt Sticheleien zwischen den Fanlagern. Ich werde hingegen mit einem "Aha? Da Groundhopper is a do!" begrüßt. Man trifft sich scheinbar immer 3Mal im Leben! In diesem Sinne, schöne Grüße nach Rappottenstein.
Das Spiel ist von Nervosität geprägt. Arbesbach ist die Bessere von 2 schlechten Mannschaften. Für Verwirrung sorgt ein Zuschauer mit der Meldung "Schiri, wo is da Schlagobers?" Nachdem niemand den Sinn dieser Aussage verstanden hat ("Wos? Warum wüst du jetzt an Schlogobas?"), geht er ins Detail: "No der Rasierschaum, denn der Schiri imma nimmt, der deppate Spray!"
Das Spiel plätschert dahin, zur Halbzeit steht es verdient 0:0. Mein Nebenmann, ein Gutenbrunner, sorgt für das völlig korrekte Fazit: "Des Spü hod a niedrige Qualität! Beiderseits!". Etwas mehr Qualität hat mein Halbzeitskaffee! Angeboten wurden auch diverse Würstel und Leberkässemmerl, die ich heute allerdings dankend ablehne.
Nach der Pause befinde ich unter den Arbesbach-Anhängern. Einer von ihnen ist mit der kämpferischen Leistung gar nicht einverstanden "Des is a Derby! Do muaß ma vü härter einigehn! Sie miassn sich jo ned umbringa, oba in da Mittn amoi an gscheit umhaun, des derf scho sein! Kurz nach dieser Aussage erzielen die Arbesbacher den Führungstreffer!
Am Spielgeschehen ändert der neue Zwischenstand nichts, man kämpft und beißt, doch das Spiel ist nach wie vor kein Leckerbissen. Gutenbrunn ist vor dem Tor völlig planlos, daher ist es keine Wunder, dass es bei diesem knappen, aber verdienten Ergebnis von 1:0 bleibt. Arbesbach liegt damit nach dieser Runde am 2. Tabellenran, während Gutenbrunn vorerst ins Mittelfeld abrutscht.
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