Venezia, Stadio Pier Luigi Penzo
Serie B, Play-Off, 5.526 Zuschauer, 1:1
Vergangenes Wochenende qualifizierte sich Venezia für das Play-Off-Semifinale der Serie B. Wenn dann das Hinspiel gegen Palermo wochentags während einer Urlaubswoche ausgetragen wird, sollte man diese Gelegenheit schon mal am Schopf packen - sofern man ein spontaner Mensch ist.
Da ich so einer bin, geht es via Nachtzug in die Lagunenstadt. Aufgrund der Ansetzung um 21 Uhr bleibt mir Zeit genug, einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten Venedigs für den Blog festzuhalten. Nicht fehlen dürfen die Klassiker wie die Rialtobrücke oder der Markusplatz. Besser gefällt es mir jedoch auf der Insel San Giorgio Maggiore, wo ich neben der Kirche auch dem dazugehörigen Park, in dem allerhand dubiose Kunstwerke herumstehen, einen Besuch abstatte. Fernab jeder Hektik übrigens!
Auch Kulinarisch lasse ich es mir gutgehen, so trinke ich im Café Venezia einen unglaublich guten Espresso. Zur Tagliatelle Bolognese fahre ich mit dem frisch gezapften Castello Lager erfreulicherweise einen Bierpunkt ein.
Vom Bier ist es nicht weit zum Fußball, wobei weit bekanntlich ein dehnbarer Begriff ist. Das Stadio Pier Luigi Penzo liegt nämlich im Stadtteil Sant'Elena im äußersten Osten der Stadt. Man könnte natürlich gemütlich mit dem Vaporetto dahintuckern, ich marschiere jedoch zu Fuß Richtung Stadion - Zeit hab ich ja genug. Rund 2 Stunden vor dem Spiel sparzieren die Venedig-Kicker mehr oder weniger mit mir durch einen dem Stadion angrenzenden Park.
Eine Stunde vor Spielbeginn sitze ich mit meinem vor 10 Jahren hier in Venedig gekauften Kirtags-Trikot des Vereins bereits auf meinem Platz im Settore 32 auf der Tribuna Distinti. Ich habe diesen Platz auch deshalb gewählt, weil man von hier einen perfekten Blick auf die ausverkaufte Curva Sud hat. Meine Tribuna Distinti ist ebenfalls ausverkauft. Vielleicht ist das der Grund, warum heute unglaublich viele Besucher Probleme haben, Ihren Sitzplatz zu finden.. Was daran jetzt so schwer ist, weiß ich nicht, viele Fans scheitern jedoch an dieser Aufgabe. Folge dessen platzieren sich einige auf den Stiegenaufgang, was später noch eine Rolle spielen sollte.
Während die Curva Süd 15 Minuten vor Anpfiff voll ist, zähle ich 50 Palermo-Fans auf der Gästetribüne. Bei der Durchsage der Aufstellung des Gastes strömen plötzlich einige 100 Palermo-Fans wild mit Fahnen wachelnd in Ihrem Blog. Auch ein rosaroter Bengale ist bei diesem kuriosen, aber durchaus gelungenen Auftritt mit dabei.
Die ersten 15 Minuten bekomme ich vom Spielgeschehen wenig mit, nicht nur wegen der Platzsuchenden Zuschauer, die ständig die Sicht auf das Spielfeld verstellen, sondern auch deswegen, weil ich da die meiste Zeit fasziniert auf die Kurven starre. Die Curva Sud ist unglaublich laut! Auch die Palermo-Kurve gibt alles und unterstützt Ihre Chants hin und wieder mit einem Bengalo.
Über das Spiel brauch ich in der 1. Halbzeit ohnehin wenig Worte verlieren, denn das ist schlicht und einfach schlecht. Bis auf einem gefährlichen Palermo-Freistoß gibt es keine nennenswerte Torchance. Mein Sitznachbar, der jede Spielszene sofort analysiert, ist sich schon jetzt sicher: "Des wird a 0:0!" (Ich glaube zumindest, dass er das gesagt hat). Der aktivste Akteur auf Venezia-Seite ist zweifelsohne Trainer Pipo Inzaghi, der ständig an der Seitenlinie auf und abläuft. Offensichtlich hat man für ihn die Coaching-Zone vergrößert...
Nach etwa 20 Minuten gibt es Aufregung auf der Tribuna Distinti. Da sich die Stiegenhocker die Ordner ignorieren, marschieren kurzfristig Carabinieri auf. Mehrere Minuten wird wild gestikulierend diskutiert, der eine oder andere verlässt daraufhin den verbotenen Platz, doch ein paar Unverbesserliche verweigern. Die Carabinieri ziehen darauf kopfschüttelnd ab. Hut ab, da hätten manche Polizisten wohl anders reagiert...
In der 53. Minute erzielen die Gäste nach einem Abwehrfehler das 0:1. Venezia kann diesen Lapsus jedoch bereits 4 Minuten später mit dem Ausgleich wieder gutmachen. Den Jubel beim Ausgleich hört man wohl auch am Festland. Palermo vergibt kurz vor Schluss den Matchball, als ein Stürmer nach einem unglaublichen Fehlpass eines Verteidigers alleine auf den Goalie zuläuft - und an diesem scheitert. Der Jubel bei dieser gelungenen Aktion vom Goalie ähnelt jenem beim Ausgleichstreffer.
Palermo hat sich mit dem 1:1 eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag geschaffen. Abschreiben sollte man die Lagunen-Kicker allerdings noch nicht.
Nach einem weiteren Tag in Venedig, welchen ich Großteils am Lido verbringe, geht die Fahrt via Nachtzug wieder retour in die Heimat. Mission Spontanausflug Venezia erfolgreich abgeschlossen.
Serie B, Play-Off, 5.526 Zuschauer, 1:1
Da ich so einer bin, geht es via Nachtzug in die Lagunenstadt. Aufgrund der Ansetzung um 21 Uhr bleibt mir Zeit genug, einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten Venedigs für den Blog festzuhalten. Nicht fehlen dürfen die Klassiker wie die Rialtobrücke oder der Markusplatz. Besser gefällt es mir jedoch auf der Insel San Giorgio Maggiore, wo ich neben der Kirche auch dem dazugehörigen Park, in dem allerhand dubiose Kunstwerke herumstehen, einen Besuch abstatte. Fernab jeder Hektik übrigens!
Auch Kulinarisch lasse ich es mir gutgehen, so trinke ich im Café Venezia einen unglaublich guten Espresso. Zur Tagliatelle Bolognese fahre ich mit dem frisch gezapften Castello Lager erfreulicherweise einen Bierpunkt ein.
Vom Bier ist es nicht weit zum Fußball, wobei weit bekanntlich ein dehnbarer Begriff ist. Das Stadio Pier Luigi Penzo liegt nämlich im Stadtteil Sant'Elena im äußersten Osten der Stadt. Man könnte natürlich gemütlich mit dem Vaporetto dahintuckern, ich marschiere jedoch zu Fuß Richtung Stadion - Zeit hab ich ja genug. Rund 2 Stunden vor dem Spiel sparzieren die Venedig-Kicker mehr oder weniger mit mir durch einen dem Stadion angrenzenden Park.
Eine Stunde vor Spielbeginn sitze ich mit meinem vor 10 Jahren hier in Venedig gekauften Kirtags-Trikot des Vereins bereits auf meinem Platz im Settore 32 auf der Tribuna Distinti. Ich habe diesen Platz auch deshalb gewählt, weil man von hier einen perfekten Blick auf die ausverkaufte Curva Sud hat. Meine Tribuna Distinti ist ebenfalls ausverkauft. Vielleicht ist das der Grund, warum heute unglaublich viele Besucher Probleme haben, Ihren Sitzplatz zu finden.. Was daran jetzt so schwer ist, weiß ich nicht, viele Fans scheitern jedoch an dieser Aufgabe. Folge dessen platzieren sich einige auf den Stiegenaufgang, was später noch eine Rolle spielen sollte.
Während die Curva Süd 15 Minuten vor Anpfiff voll ist, zähle ich 50 Palermo-Fans auf der Gästetribüne. Bei der Durchsage der Aufstellung des Gastes strömen plötzlich einige 100 Palermo-Fans wild mit Fahnen wachelnd in Ihrem Blog. Auch ein rosaroter Bengale ist bei diesem kuriosen, aber durchaus gelungenen Auftritt mit dabei.
Die ersten 15 Minuten bekomme ich vom Spielgeschehen wenig mit, nicht nur wegen der Platzsuchenden Zuschauer, die ständig die Sicht auf das Spielfeld verstellen, sondern auch deswegen, weil ich da die meiste Zeit fasziniert auf die Kurven starre. Die Curva Sud ist unglaublich laut! Auch die Palermo-Kurve gibt alles und unterstützt Ihre Chants hin und wieder mit einem Bengalo.
Über das Spiel brauch ich in der 1. Halbzeit ohnehin wenig Worte verlieren, denn das ist schlicht und einfach schlecht. Bis auf einem gefährlichen Palermo-Freistoß gibt es keine nennenswerte Torchance. Mein Sitznachbar, der jede Spielszene sofort analysiert, ist sich schon jetzt sicher: "Des wird a 0:0!" (Ich glaube zumindest, dass er das gesagt hat). Der aktivste Akteur auf Venezia-Seite ist zweifelsohne Trainer Pipo Inzaghi, der ständig an der Seitenlinie auf und abläuft. Offensichtlich hat man für ihn die Coaching-Zone vergrößert...
Nach etwa 20 Minuten gibt es Aufregung auf der Tribuna Distinti. Da sich die Stiegenhocker die Ordner ignorieren, marschieren kurzfristig Carabinieri auf. Mehrere Minuten wird wild gestikulierend diskutiert, der eine oder andere verlässt daraufhin den verbotenen Platz, doch ein paar Unverbesserliche verweigern. Die Carabinieri ziehen darauf kopfschüttelnd ab. Hut ab, da hätten manche Polizisten wohl anders reagiert...
In der 53. Minute erzielen die Gäste nach einem Abwehrfehler das 0:1. Venezia kann diesen Lapsus jedoch bereits 4 Minuten später mit dem Ausgleich wieder gutmachen. Den Jubel beim Ausgleich hört man wohl auch am Festland. Palermo vergibt kurz vor Schluss den Matchball, als ein Stürmer nach einem unglaublichen Fehlpass eines Verteidigers alleine auf den Goalie zuläuft - und an diesem scheitert. Der Jubel bei dieser gelungenen Aktion vom Goalie ähnelt jenem beim Ausgleichstreffer.
Palermo hat sich mit dem 1:1 eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Sonntag geschaffen. Abschreiben sollte man die Lagunen-Kicker allerdings noch nicht.
Nach einem weiteren Tag in Venedig, welchen ich Großteils am Lido verbringe, geht die Fahrt via Nachtzug wieder retour in die Heimat. Mission Spontanausflug Venezia erfolgreich abgeschlossen.
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