Draßmarkt, Sportplatz
Burgenland-Cup, (mehr als) 111 Zuschauer, 1:1, 4:3 i.E.
Im Achtelfinale des Burgenland-Cups kommt es zum Aufeinandertreffen der Sportvereine aus Draßmarkt und Oberwart. Als Teilnehmer der Regionalliga Ost gehen die Oberwarter als klarer Favorit in die Partie. Draßmarkt spielt 2 Klassen darunter in der II. Liga Mitte. Trotz dieser Ausgangslage hoffen mein heutiger Begleiter Andreas und ich auf ein spannendes Duell.
Da wir mit genügend „Spazi“ die 1370 Einwohner zählende Gemeinde im Bezirk Oberpullendorf erreichen, drehen wir vor dem Match noch eine Kulturrunde. 10 Minuten vor Anpfiff parken wir unser Auto auf der Wiese vor dem Sportplatz. Die Tribüne sollte sich heute sehr gut füllen, die angegebenen 111 sind in etwa die Hälfte von den tatsächlichen Besuchern. Selbst wenn man die freien Eintritt genießenden heimischen Damen abzieht, geht sich die Rechnung nicht aus.
Wie von uns erhofft können die Gastgeber mit Oberwart mithalten. Vorne kommt man zu Chancen, hinten steht man vorerst sicher. Philosoph Andreas meint daher: „Draßmarkt hat ein Schachbrettmuster im Logo, heute wissen sie die Figuren richtig zu verschieben!“ Dieser Andreas, was dem immer einfällt!"
Kurz nach dieser Meldung verzieht sich mein Mitfahrer in die Kantine, um gleich mit 2 warmen Leberkässemmeln zurückzukehren. Mit ernster Miene meint er: "Da ist keine für dich dabei!" Draßmarkt verkauft sich weiterhin gut, doch kurz vor der Pause gehen die Gastgeber dank Stefan Wessely doch in Führung. Jetzt ist auch für mich die Zeit angebrochen, die Kantine aufzusuchen. Ich entscheide mich für die Debreziner, Andreas tut das auch. In der Pause meint er daher: "3 Moizeiten in ana Hoibzeit! Des is Rekord!"
Apropos Pause: In dieser marschieren wir zum Auto. Da sich am Parkplatz einige Autos mit ungarischen Kennzeichen befinden, meint der heute offensichtlich gut aufgelegte Andreas: „Mir brauchen ned noch Ungarn fohrn, de Ungarn kommen zu uns!“ Dazu muss der Leser nun wissen, dass Philipp und Andi heute das ungarische Unterhaus unsicher machen.
Es scheint, als könnte Oberwart das knappe Ergebnis ins Ziel bringen, doch Christian Gschreitz lässt in der 89. Minute mit seinem Ausgleichstreffer die heimischen Anhänger kreischen. Da unmittelbar darauf die Gastgeber den Matchball vergeben, bleibt es beim 1:1. Da im BFV-Cup auf eine Verlängerung verzichtet wird, muss die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.
Dieses sollte ähnlich spannend verlaufen wie die 90 Minuten zuvor. Nachdem bei Draßmarkt ein Kicker und bei Oberwart deren 2 am Punkt gescheitert sind, tritt Goalie Benje Uj zum entscheidenden Strafstoß an. Er behält die Nerven und versenkt die Kugel im Netz. Die Überraschung ist damit perfekt. Nicht der Favorit, sondern der Außenseiter steht im Viertelfinale des Burgenland-Cups. Da nun ausschließlich heimischen Anhänger Freibier ausgeschenkt wird, treten wir die Heimfahrt „trocken“ an.
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