1. Klasse Nordwest, 150 Zuschauer, 1:1
8 Kilometer beträgt die Entfernung vom Stadion Langenlebarn zum Sportplatz Wördern. Dort trifft der Aufsteiger SV St. Andrä/Wördern heute in der 1. Klasse Nordwest auf den Gebietsliga-Absteiger UFC Obritz. Der perfekte Rahmen also für einen gemütlichen Wochenend-Ausklang.
Aufgrund einer Info des Hopperkollegen Mauki rechne ich heute mit 50-70 Fans, noch dazu liegt der Gegner Obritz über eine Autostunde entfernt. Doch weit gefehlt. Ein heimischer Funktionär sagt schon zu Beginn des Spiels: "Des is jo voi des Stadion!". 150 Besucher sind also offensichtlich auch für die Gastgeber eine Überraschung.
Die Mannschaft hat zu Beginn andere Probleme. Ein Spieler schreit aufgeregt aus der Kabine: "Wir wissen ned, wer mit welcher Nummer spielt!" Zur Hilfe kommt der Platzsprecher, der hektisch in die Kabine eilt.
Der dürfte alles geklärt haben, denn kurze Zeit später führt Schiri Franz Anzböck die Teams aufs Feld. In einem guten und ausgeglichenen Spiel gehen die Gastgeber in der 22. Minute durch einen schönen Weitschuss zur Entzückung der Fans mit 1:0 in Führung. Der Kassier, der während der 1. Halbzeit versucht seine Tombolalose doch noch an den Mann oder an die Frau zu bringen, holt sich einen Korb nach dem anderen: "Na, i nimm ka Los, i hob eh scho an Eintritt zoid!"
St. Andrä/Wördern bringt das knappe Ergebnis in die Halbzeit, in der auch ich mich stärke. Schließlich will ich fit sein für die Gegengerade des tribünenlosen Sportplatzes. Obritz wird nun immer stärker und erzielt in der 68. Minute den Ausgleich. Kurz darauf haben die Gäste bei einem Kracher an die Querlatte Pech. Der Druck nimmt weiter zu, bis ein Gästespieler in der 85. Minute vom sehr guten Schiri vorzeitig unter die Dusche geschickt wird (Gelb-Rot).
Es bleibt beim 1:1, damit wird man in Wördern sehr zufrieden sein. Für Obritz ist es der 1. Punkteverlust im 3. Spiel. Der Gäste-Goalie findet schnell den Grund, warum man hier nicht gewinnen konnte: "Der Platz ist eine Katastrophe!". Lieber Herr Goali, da hat man schon viel schlimmeres gesehen. Ich verabschiede mich nach einer kleinen Kulturrunde wieder aus der Gemeinde Sankt Andrä-Wördern.
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