Mittwoch, 9. Mai 2018

Union Pettenbach - ASKÖ Vorchdorf

Pettenbach, Almtal-Arena
Landesliga West (OÖ), 900 Zuschauer, 0:1


Als Vorchdorf in der vorjährigen Relegation gegen Doppl-Hart das Spiel dominierte, hörte man von einem Zuschauer euphorisch: "Wenn ma aufsteigen, spü ma jo gegen Pettenboch!" 11 Monate später gastiert Vorchdorf nun tatsächlich in der Almtal-Arena. Während man in der Stadionzeitschrift vom Almderby schreibt, steht am Spielplakat einfach nur Traditionsderby. Dieses Wort verwendet übrigens auch der Platzsprecher.

Urlaubsbedingt reise ich heute schon im Laufe des Nachmittags in die Almtalgemeinde Pettenbach. Ich tu was für die Gesundheit und schnüre meine Wanderschuhe. Gewählt wird die Route von der Kirche Heiligenleithen zum Friedenskreuz. Der Aufstieg lohnt sich, am Ziel wird man mit einen sehr schönen Panoramablick belohnt, der die Hügel und Berge des Almtals zeigt - und bis zum Traunstein reicht.

Nach der Genusswanderung geht es ins Pettenbacher Zentrum, um weitere Kulturfotos zu schießen. Dann ist endlich Showtime. Zum Traditionsderby kommen heute 900 (!) Zuschauer. Das Derby ist auch die perfekte Gelegenheit, den neuen Pettenbacher Fanschal zu präsentieren. Das hübsche Mädl am Fanartikel-Stand legt sich ins Zeug: "Kevin, mogst ned den neichn Schal kaufn?" Die Antwort ist deprimierend: "Na, wieso? I hob jo in oidn a ned ghobt!" Dumm gelaufen...

Am Platz erzählt eine Dame voller Stolz: "I hob meine Gäst a mitgnumma, die wollten noch Enns zum Fuaßboi schaun! Do hob i gsogt, fohrts liaba zu dem explosiven Spü noch Pettenboch!" In der 1. Halbzeit ist das Spiel weniger explosiv wie erhofft. Die Teams, die nur durch einen Punkt getrennt im Mittelfeld der Tabelle liegen, wirken angesichts der prächtigen Kulisse gehemmt.

Ein weitere Dame dürfte mit dem Fußball nicht ganz per du sein: "Des is a Wahnsinn wos do los is! Is des imma so in Pettn?" Ihr Begleiter antwortet genervt, aber doch ehrlich: "Na! Nur heit!" Die Spieler gehen mit einem dem Spielverlauf entsprechenden 0:0 in die Kabinen zur Taktikadaptierung. Vor allem bei den Hausherren ist dies eine Notwendigkeit. Das war nichts!  Auch ich nütze die Pause sinnvoll - und konsumiere einen großen Bosner.

In der 2. Halbzeit wird das Spiel tatsächlich besser. Auch Pettenbach kommt jetzt endlich ins Spiel. Die Chancen nehmen zu, hüben wie drüben wird lange Zeit alles vernebelt. Es riecht nach einem torlosen Remis. Von den Rängen kommen laufend schöne Meldungen: "Was hot denn der für a Verleztung? A Leistungszerrung?'" gehört da ebenso dazu wie "Der steigt auf, ois würd a von an Trampolin obspringa!"

Vorchdorf erlöst zumindest die zahlreicht mitgereisten Gästeanhänger sowie die neutralen Besucher in der 83. Minute mit dem 0:1. Pettenbach wirft daraufhin alles nach vor und läuft in Konter, die von den Gästen jedoch fahrlässig vergeben werden. Oft wird so etwas bestraft, nicht jedoch heute. Die Gäste bringen den Sieg ins Trockene und dürfen sich als Traditionsderbysieger feiern lassen. Gratulation! Bei Pettenbach freut sich heute hingegen nur der Kassier.















































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