SV Oftering - ATSV St. Martin/Tr.

Oftering, Maisparkstadion
2. Mitte (OÖ), 100 Zuschauer, 2:3

Nachdem ich bereits im Jahr 2013 bei der Rappottensteiner Flutlichtpremiere dabei war, sollte sich dieses Ereignis heute in Oftering wiederholen. Zufälle gibt's! Neben mir hat heute der ATSV St. Martin das Vergnügen, beim allerersten Flutlichtspiel im Ofteringer Maisparkstadion dabei zu sein, wie der Sportplatz hier genannt wird.

Es handelt sich um ein Spiel der 2. Mitte, Oftering befindet sich mit 3 Punkten aus 5 Spielen in den Niederungen der Tabelle, St. Martin liegt im oberen Tabellendrittel. Der Star des Abends sollte heute nicht das Flutlicht, sondern der Platzsprecher sein, der die Anwesenden prächtig unterhält. Bei meinem Eintreffen sind geschätzte 30 Besucher hier, trotzdem plärrt der Platzsprecher erstmals in sein Mikro: "Die Tribüne ist gut gefüllt! Der Maispark brennt!"

Auch bei der Bekanntgabe der Aufstellungen erfährt man so allerhand über die heimischen Kicker. Unter anderem heiratet morgen einer der Ersatzspieler, was der Platzsprecher mit den Worten "Heute ist sein letzter Tag in Freiheit!" kommentiert. Vorgestellt wird auch der Bosna-Ferdl, "der Mann, der die besten Bosna Österreichs zubereitet!" Das werde ich später testen!

Weniger euphorisch zeigen sich die Ofteringer Kicker, die sich schon nach 5 Minuten das erste Gegentor einfangen. Die Krake Patrick Hadler ist beim Gegentor durch Suljanovic chancenlos. Danach hält man das Spiel zwar offen, doch es sind die Gäste aus St. Martin, die ihre Chancen eiskalt verwerten. Nach dem 0:3 in der 23. Minute motiviert der Platzsprecher nochmals seine Truppe: "0:3! Na und? Wir geben niemals auf!" 

Ob es die Worte vom Platzsprecher sind oder auch nicht, Fakt ist, dass die Gastgeber nun tatsächlich zurückkommen. In der 44. Minute steht es nur mehr 2:3. Unser Freund verfällt in Euphorie "DAS ist der SVO, von 0:3 auf 2:3! Bald steht es 4:3!" 

In der Pause mache ich den Bosna-Test, und ich stelle fest, dass der beste Bosna Österreichs tatsächlich hält, was der Platzsprecher versprochen hat. Das angeröstete Weckerl ist auf dem Punkt, die Sauce perfekt gemischt und die 2 Würstl lassen auch keine Wünsche offen. Bierliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten, wird doch neben dem Zipfer das Ratsherrn Premium aus Freistadt angeboten. Besser geht es kaum.

Die 2. Halbzeit plätschert lange dahin. Erste nennenswerte Aktion ist wenig überraschend wieder eine Durchsage des Platzsprechers, der sich in in der 75. Minute wie folgt zu Wort meldet: "Meine Damen und Herren, gerade werden die letzten Bosna hergerichtet. Kommen Sie, sonst weinen Sie!"

Gegen Ende des Spiels wird es nochmals richtig emotional, da der türkisch stämmige Fahnenwachler aus St. Martin einen heimischen Kicker niederstößt. Es folgt eine minutenlange Rudelbildung, an der auch der eine oder andere Auswärtsfan beteiligt ist. Die Ordner haben alle Hände voll zu tun, um die Sache in den Griff zu bekommen.

 Kurze Zeit später ist dann Schluss, es kommt zu eine weiteren Rudelbildung, an der abermals einige sogenannte "Fans" der Gäste beteiligt sind.. Der Platzsprecher meldet sich: "Bleibt's doch ruhig, St. Martin hat gewonnen, nächstes Mal ist es wieder umgekehrt!" Nach wenigen Minuten beruhigen sich die Gemüter. Somit geht diese ereignisreiche Flutlichtpremiere gerade noch ohne gröberen Skandal zu Ende.