Samstag, 24. Oktober 2020

SV Ravelsbach - USC Burgschleinitz

Ravelsbach, Sportplatz
2. Klasse Pulkautal/Schmidatal, 90 Zuschauer, 3:2


Für heute stand ein Derby im Burgenland am Programm, doch im Osten Österreichs wurde der Spielbetrieb vor 3 Tagen aufgrund der aktuellen Corona-Situation und der damit verbundenen Auflagen bis auf weiteres ausgesetzt. Ersatz finde ich in Niederösterreich, wo in Bezirken, in denen die Corona-Ampel grün oder gelb zeigt, noch vor Zuschauern gespielt werden darf.

Der Bezirk Hollabrunn gehört zu diesem elitären Kreis. Dort geht in der 2. Klasse Pulkautal/Schmidatal das Nachbarschaftsduell zwischen Ravelsbach und Burgschleinitz über die Bühne. Die beiden Gemeinden trennen 8 Kilometer. 

Nach ein paar Kulturfotos betrete ich den Sportplatz. Aufgrund der Corona-Regeln müssen die 90 Besucher das komplette Match über brav auf ihrem zugewiesenen Sitzplatz bleiben. Vom Obmann persönlich bekomme ich als Fotograf die Erlaubnis mich am Sportplatz zu bewegen - sofern ich eine Warnweste überziehe. Gesagt, Getan!

Der Tabellendritte Ravelsbach geht als Favorit ins Spiel. Burgschleinitz rangiert im Mittelfeld. Die Gastgeber sind dann tatsächlich das bessere Team, Burgschleinitz ist mit schnellen Kontern jedoch stets gefährlich. Der auffälligste Akteur ist aber Gästegoalie Jakup Prokes, der in regelmäßigen Abständen Piča vole über den Platz plärrt. Irgendwann wird es dem heimischen Linienrichter zu bunt: "Wos schreist denn imma Pfitschigogerl? Des is Fuaßboi und koa Pfitschigogerl!"

Kurz nach dieser schönen Meldung gehen die Gäste durch Lukas Maurer, der einen perfekten Konter erfolgreich abschließt, in Führung. Das ist auch der Pausenstand. Da das Kantinenverbot erst ab morgen gilt, wird allerhand angeboten, vor allem der Geruch der Schnitzelsemmeln verbreitet sich über den ganzen Sportplatz.

Eine Minute nach der Pause erhöht Burgschleinitz durch ein Ravelsbacher Eigentor auf 0:2. Die Führung wehrt jedoch nicht lange, binnen 6 Minuten gleicht Ravelsbach durch Polland und Österreicher wieder aus. Ravelsbach ist international. 😜

Die Gastgeber wollen den Dreier und schaffen in der 89. Minute doch noch den alles in allem verdienten, aber trotzdem glücklichen Treffer zum Sieg. Während die Kicker der Gäste die Köpfe hängen lassen, feiert die Ravelsbacher die 3 Punkte mit Pyrotechnik!

Beim Verlassen des Geländes laufe ich dem Obmann in die Hände, der mich spontan auf ein Bier einlädt. Während wir das Wieselburger genießen, erfahre ich allerhand interessante Geschichten. Neben Corona ist auch das Vereinssterben ein Thema. "Früher samma zu de meisten Auswärtsspiele mitn Radl gfohrn!" meint der Obmann.

Da mein geplantes Folgespiel in Horn den Regenfällen am Vormittag zum Opfer fiel, geht es nach dem netten Gespräch mit dem Herrn Obmann wieder heimwärts.







































Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen