Kroatisch Minihof, Sportplatz
1. Klasse Mitte (Burgenland), 95 Zuschauer, 2:2
Aufgrund Corona ist Kroatien derzeit sowohl urlaubs- als auch fußballtechnisch ein Ding der Unmöglichkeit. Wie gut, dass man auch im Burgenland ein Kroatien-Derby besuchen kann. Da dieses erst um 18 Uhr über die Bühne geht, kann um 15 Uhr in Kroatisch Minihof das perfekte Vorspiel mitgenommen werden.
Das zur Gemeinde Nikitsch zählende Kroatisch Minihof (kroat. Mjenovo) ist ein Dorf mit 369 Einwohnern. Der SC liegt in der 1. Liga Mitte im unteren Tabellendrittel. Heute hat man mit dem ASKÖ Kobersdorf den Zweitplatzierten zu Gast. Alles andere als ein Sieg der Gäste wäre überraschend.
10 Minuten vor dem Anpfiff betrete ich den idyllisch wirkenden Sportplatz. Der Herr, der hinter mir ein Ticket bezieht, interessiert sich offensichtlich für andere Dinge, wie seine Aussage: "Gemma eh glei auf a Bier, oda?" zu seinem Begleiter zeigt. Wenig überraschend sprechen etliche Personen hier kroatisch, was natürlich auch eine Auswirkung auf die Anzahl meiner Zitate hat.
In der Annahme, dass die Kobersdorfer vor den 95 Besuchern heute den Ton angeben, beginne ich meine Runde hinter dem Tor der Gastgeber. Kroatisch Minihof stellt sich jedoch keineswegs hinten rein und ist sogar gleichwertig. Kobersdorf geht in der 23. Minute zwar dann doch wie erwartet in Führung, 7 Minuten später erzielt David Domnanovich jedoch den Ausgleich. Damit geht es in die Pause.
In der 53. Minute gibt Schiri Stefan Molnar einen äußerst umstrittenen Elfmeter für die Gäste. Das vermeintliche Foul hat verdächtig nach Schwalbe ausgesehen. Szekely verwertet sicher, Schiri Molnar ist danach Gesprächsthema Nummer 1. Die zahlreichen Schimpfwörter spar ich mir an dieser Stelle, besser gefällt mir da schon folgende Aussage eines Besuchers: "Das sich der ned söba schoomt!?"
Den Gastgebern ist's egal, die kämpfen sich erneut zurück und erzielen 10 Minuten später durch Simon Höferer den neuerlichen Ausgleich. Anschließend bewege ich mich zum Sektor der zahlreich mitgekommenen Kobersdorfer. Dort spricht mich eine Dame an: "Wo habt ihr diesen Schiri her?" Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten fügt sie hinzu: "Weiß du, was mir an dem nicht gefällt? Er stellt sich in den Mittelpunkt!" Tja!
In der Folge bin ich wieder hinter dem Gehäuse von Attila Vörös. Kobersdorf macht gegen Ende mächtig Druck. Als ein Ball über das Tor geht und ich mich aufmache, die Kugel zu holen, zwinkert mir Vörös zu: "Lass dir Zeit, 2:2 ist gut!"
Kurze Zeit später stellt sich Schiri Molnar, der insgesamt 8 Gelbe Karten verteilt hat, ein letztes Mal in den Mittelpunkt und pfeift die Partie ab! Kann gut sein, dass Kobersdorf diese 2 verlorenen Punkte am Ende der Saison weh tun...
Für mich geht es nun weiter nach Großwarasdorf zum oben erwähnten Derby.
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