Schlöglmühl, Sportplatz
2. Klasse Wechsel, 42 Zuschauer, 1:7
In Niederösterreich gibt es nach dieser Saison einen Kahlschlag wie noch nie, mit Stand heute ziehen sich 10 Vereine zurück. Aus diesem Grund verzichte ich heute auf ein Relegationsspiel in OÖ vor 700 Besuchern, um einen dieser vielleicht für immer verlorenen Plätze anzufahren. Eigentlich hatte ich Kettlasbrunn im Weinviertel anvisiert, doch dort wurde um die Mittagszeit verkündet, dass deren letztes Spiel gegen Drösing, die ebenfalls aufhören, nicht stattfinden kann, weil Drösing keine Mannschaft mehr stellen kann.
Gut, dann geht es halt nach Schlöglmühl, die in der 2. Klasse Wechsel ebenfalls ihren Abschied feiern. Vor 2 Wochen war ich ja schon beim letzten Spiel des SG-Partners in Schottwien, damals ging man noch davon aus, dass Schlöglmühl weitermacht. Dies war anscheinend doch nicht möglich, da man kurz nach dem Schottwien-Spiel bekanntgab, ebenfalls aufzuhören. Rein sportlich gesehen ist das Schlusslicht heute gegen Mittelständler St. Egyden Außenseiter.
Um 17.30 Uhr stehen die Spieler bereit, doch von Schiri Simon ist weit und breit keine Spur. 5 Minuten später marschiert der Platzwart zur Cornerfahne und nimmt diese mit. Mir bleibt fast das Herz stehen. Doch da meldet sich auch schon der Platzsprecher: "Du derfst nu ned obbauen, des Hauptspü kummt erst!"
Kurz darauf erscheint auch Simon und führt die Mannschaften auch gleich aufs Feld. Wie vor 2 Wochen in Schottwien wird The Final Countdown als Einlaufmusik gewählt. Bei tropischen Temperaturen übernehmen die Gäste sofort das Kommando. Nach 20 Minuten steht es schon 0:3. Kurz vor der Pause keimt nochmals Hoffnung auf, da Kevin Walk ein Tor aufholen kann.
Während des Vernaschen meiner Pausenstärkung beobachte ich die Ansprache auf Seite der Heimischen. Coach Born motiviert seine Männer mit den Worten: "Auf geht's, mir hom nix zu verliern!"
15 Minuten lang verkauft man sich tatsächlich ordentlich, doch dann fängt man sich einen Doppelpack ein. In der Folge kann man kaum mehr für Entlastung sorgen, sodass Simon das Spiel beim Stand von 1:7 abpfeift. Zumindest Goalie Weninger kann sich freuen, er pariert kurz vor Schluss nämlich einen an sich gut geschossenen Elfmeter.
Der Platzsprecher meldet sich zum Abschluss mit tränenerstickter Stimme zu Wort: " Wir verabschieden uns jetzt mal für 1 Jahr und donn schau ma weiter. Es tut mir leid, dass es ned weitergeht, mir selbst tut es am meisten weh. St. Egyden wünschen wir alles Gute und ein Weiterbestehen des Vereins!" Damit ist wohl alles gesagt!
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